Wie alles begann

Anfang der Siebzigerjahre des vorigen Jahrhunderts fanden sich Tostedter Geschäftsleute zusammen, um den Ort als Einkaufsziel interessanter zu machen. Unter der Bezeichnung “Werbegemeinschaft Tostedt”, geleitet von Heinrich, gen. Heinz Wilkens (Sen.) und Burkhard Gerlach, wurden Busfahrten zum “Töster-Markt” und die Weihnachtsbeleuchtung organisiert. Es wurden damals schon ca. 60 Weihnachtssterne angeschafft. Auf einem Hochhaus in der Todtglüsinger Straße wurde ein großer, beleuchteter Tannenbaum aufgestellt, den man schon vom Trelder Berg aus sehen konnte. Die Beleuchtung wurde Ende 1974 dem Werbekreis übergeben.

1973 die Vorbereitung zur Gründung des Vereins

Weil es sich bei der Werbegemeinschaft noch nicht um einen eingetragenen Verein handelte, gab es Probleme bei der Haftung und Finanzierung. Die Kosten der Aktionen mussten jedes Mal durch freiwillige Spenden der Geschäftsleute gedeckt werden, was aber leider nicht immer gelang. Darum trafen sich 1973 die Ehepaare Schacht und Gerlach, um die Gründung eines eingetragenen Vereins vorzubereiten und die Zusammenarbeit der Tostedter Geschäftsleute zu verbessern. Es wurden dann andere Gewerbetreibende, hauptsächlich der damals jüngeren Generation, angesprochen und für die organisierte Zusammenarbeit begeistert. So kam es beim 1. Treffen im Hause Schacht zu einem Brainstorming, um Ziele und Aktionen des neuen Vereines anzuregen. Teilnehmer waren Ute Oltzen, Ernst Schacht, Burkhard Gerlach, Rudolf Schmidt, Lothar Kurze, Peter Dreppenstedt und Heinz Wilkens.

27. August 1974 – die Gründungsversammlung mit 24 Mitgliedern

Zunächst wurden schon unter den Namen “Werbekreis Tostedt” der Markt-Busverkehr 1973, eine Luftballon-Aktion, ein Weihnachtspuzzle-Gewinnspiel und im Mai 1974 unter dem Motto “Tostedt in Blüte” ein Blumenkorso mit Pferdekutschen durchgeführt. Am 27. August 1974 traf man sich dann zur Gründungsversammlung im Hotel “Zum Meierhof”. Dem neuen Werbekreis Tostedt traten während des Abends 24 Mitglieder bei. Ernst Schacht, Rudolf Schmidt und Peter Dreppenstedt übernahmen die kommissarische Leitung bis zur ersten ordentlichen Mitgliederversammlung.

Im November 1974 waren es schon 32 Mitglieder

Die 1. Generalversammlung wurde dann am Dienstag, 5. November 1974 ebenfalls im Hotel “Zum Meierhof” durchgeführt. Schwerpunkte waren die Genehmigung der Vereinssatzung und die Wahlen zum Vorstand. Die jetzt 32 Mitglieder wählten Ernst Schacht zum 1. Vorsitzenden. 2. Vorsitzender und Schriftführer wurde Rudolf Schmidt und 3. Vorsitzender und Schatzmeister Peter Dreppenstedt. Dem Vorstand zur Seite wurde ein Beirat gestellt, für den Ute Oltzen, Burkhard Gerlach und Lothar Kurze gewählt wurden.

Ein fulminanter Start mit dem Vorläufer des Flohmarktes, dem Töster Markt – ein dreitägiges Fest

Die Mitglieder des neuen WERBEKREIS TOSTEDT e.V. legten sich gleich mächtig ins Zeug. Viele Veranstaltungen wurden im 1. Jahr des Bestehens durchgeführt, die nachstehend genannt werden: Der “Töster Markt” wurde vom traditionellen zweiten Dienstag im Oktober vorverlegt auf das erste Wochenende. Es sollte gleich an drei Tagen gefeiert werden. Auftakt am Freitag, den 4. Oktober 1974, war ein Folkloreabend auf dem Bahlburgschen Gelände an der Bahnhofstraße/Ecke Triftstraße. Dort trafen abends vier Spielmannszüge im Geleit von Fackelträger und Laternenkinder ein. Es gab Tänze verschiedener Gruppen und Feierabendlieder der Gesangvereine.

Am Samstag wurde der Markt durch einen Flohmarkt ergänzt, der von 14-18 Uhr im Himmelsweg stattgefunden hat. Der Marktsonntag wurde eingeleitet mit einem Frühschoppen im Meierhof. Für Stimmungsmusik sorgte die Tiroler Trachtenkapelle “Die lustigen Mühlauer”, die am Nachmittag auch ein Platzkonzert für die Marktbesucher gaben und am Abend im Meierhof zum Markttanz aufspielten. Im Oktober wurden in den Schaufenstern Großfotos mit Motiven aus Tostedts Vergangenheit ausgestellt, unter dem Leitspruch “Tostedt, wie in alten Zeiten”. Vom 25. November bis 6. Dezember wurden Märchenbilder in den Schaufenstern gezeigt, die mit einem Gewinnspiel verbunden waren. In gemeinsamer Arbeit der Mitglieder und unter der Anleitung des Stellmachers Werner Matthies wurden lebensgroße Märchenbilder auf Holzplatten gemalt und ausgesägt. Die Figuren wurden dann in Tostedt an geeigneten Plätzen aufgestellt und mit Tiefstrahler beleuchtet.
Am Nikolaustag fuhr der Nikolaus persönlich mit einer Kutsche durch Tostedt und verteilte kleine Gaben an die Kinder.
Am 7.Dezember wurde im Himmelsweg ein Christkindlmarkt durchgeführt.
Zum Abschluss des Jahres veranstaltete der Werbekreis im Dezember einen “Bunten Nachmittag” im Meierhof unter dem Motto “Tostedt, ein Märchenland”.

Am Muttertag hatte Mutti küchenfrei

Auch 1975 wurden viele Aktionen durchgeführt:

  • Zu Ostern wurden Ostereier verteilt.
  • Zum Muttertag hatte Mutti küchenfrei, es gab Essensgutscheine zu gewinnen.
  • Am Vatertag gab es im Gasthaus Wiechern einen Frühschoppen mit Blasmusik.
  • Im Juni folgte der Bierbrunnen Am Sande, mit den extra dafür angefertigten Werbekreis-Bierkrügen, versehen mit dem alten Tostedter Wappen.
  • Im August wurde gemeinsam mit dem MTV Tostedt ein Volkswandertag durchgeführt.
  • Zum Töster Markt gab es am Sonnabend wieder den Flohmarkt im Himmelsweg und am Sonntag, 5. Oktober, einen Marktfrühschoppen im Meierhof.
  • Zu Weihnachten wurden wieder die Märchenbilder aufgestellt und ein Weihnachtsgewinnspiel durchgeführt.

Der damalige Werbekreis feierte einfach gerne

Die Werbekreis Mitglieder wollten aber auch miteinander feiern und etwas unternehmen. So gab es am 10. August unter Leitung von Rudolf Schmidt einen Ausflug nach Travemünde mit anschließender Ostseefahrt zum Hochseeangeln.

Der Werbekreis Tostedt und seine Mitglieder waren auch in den folgenden Jahren immer sehr aktiv. Es wurden stets neue Aktionen und gemeinsame Ausflüge durchgeführt. So entwickelte sich z. B. der kleine Flohmarkt zum wahrscheinlich größten Flohmarkt in ganz Norddeutschland.

.