Essen für den Planeten

Kriterien einer klimafreundlichen Ernährungsweise.

Wenn wir ehrlich sind, wissen wir es alle: wenn wir diese Erde – und damit unsere (Über)Lebensgrundlage – noch retten wollen, braucht es massive Verhaltensänderungen in allen Bereichen unseres Lebens, auch in unserer Ernährung.

Klimaschutz lässt sich für uns nicht ohne soziale und ethische Verantwortung denken. Unser bisheriges Konsumverhalten verursacht weltweit großes Leid für Menschen und Tiere. Wir zerstören Lebensräume, Lebensgrundlagen und Artenvielfalt. Wir tolerieren und verursachen, dass Menschen in Armut leben, unter unwürdigen Bedingungen arbeiten und ihr Land verlieren. Wir tolerieren und verursachen, dass Tiere qualvoll leben und sterben.

Als AG Ernährung im Töster Klimakreis setzen wir uns mit dem Thema klimafreundliche Ernährung und seinen unterschiedlichen Facetten auseinander. Wir sprechen aber nicht nur darüber, sondern versuchen auch mit vielen gegenseitigen Anregungen unser eigenes gewohntes Ernährungsverhalten zu überdenken und unser langjährig eingeübtes Einkaufsverhalten zu verändern. Neben den hier beschriebenen Kriterien haben wir auch einen kleinen Einkaufsführer für Tostedt und umzu entwickelt.

Was ist eine klimafreundliche Ernährung?

Eine klimafreundliche Ernährung versucht Umweltschäden zu vermeiden. Sie setzt wenig CO2 frei, verbraucht wenig Trinkwasser und achtet auf schonende Methoden bei der Produktion, der Verpackung und dem Transport von Lebensmitteln. Außerdem meidet sie Verschwendung durch Verderben und Wegwerfen.

Die wichtigsten Aspekte einer klimafreundlichen Ernährung sind:

  • Überwiegend pflanzliche Produkte essen

Eine klimafreundliche Ernährung ist überwiegend pflanzlich, besteht also aus Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, Kartoffeln, Hülsenfrüchten, Nüssen und Samen.

Nach Schätzungen liegen die weltweiten CO2-Emissionen, die durch die Lebensmittelherstellung und den -konsum verursacht werden, bei etwa 20 Prozent. Insbesondere die Produktion von Fleisch und anderen tierischen Lebensmitteln wie Butter, Milch und Käse sind sehr stark an der CO2-Entstehung beteiligt. Die gängigen Argumente gegen eine rein pflanzliche Ernährung sind längst wissenschaftlich widerlegt.

Sehr viel Faktenwissen können Sie z.B. in dem Buch „Öfter mal die Sau rauslassen“ von Dr. Markus Keller und Annette Sabersky finden.

  • Bevorzugt Produkte aus der biologischen Landwirtschaft

Kaufen Sie Lebensmittel aus biologischem (=ökologischem) Anbau. Der biologische Landbau ist eine besondere Form der Landbewirtschaftung, die möglichst umwelt- und ressourcenschonend wirtschaftet. So tragen ökologische Produkte erheblich zum Klima- und Umweltschutz bei.

Bei der Auswahl helfen Grundkenntnisse über die Hintergründe der verwendeten Bio-Siegel. Hilfreiche Informationen gibt es hier:

Siegel-Check! – Bio:regional und klimafreundlich

Bund ökologischer Bio Siegel – viele Infos zu biologischer Landwirtschaft

Biosiegel und Verbände – Infos zum Verbraucherschutz

Grundsätzlich gilt auch hier: Was zu schön (zu billig) ist, um wahr zu sein (bio, sozial gerecht und ethisch vertretbar) dass ist auch nicht wahr!

  • Einkauf von saisonalem Obst und Gemüse

Am klimafreundlichsten sind z.B. Obst und Gemüse stets dann, wenn sie Saison haben, also gerade frisch geerntet werden können. Unser Tipp: zuerst saisonale Zutaten kaufen und danach ein passendes Rezept suchen.

Hilfreich ist hier ein Saisonkalender mit vielen weiteren Informationen.

  • Möglichst regionale Ware kaufen

Bei der Auswahl von Lebensmitteln sollte man auf einen möglichst geringen Ressourcenverbrauch achten. Das betrifft vor allem die bei der Verarbeitung und dem Transport entstehenden CO2-Emissionen. Um sie möglichst niedrig zu halten, ist es sinnvoll, dass die Produkte aus der Region stammen, also dass sie möglichst kurze Transportwege haben.

Eine Liste mit regionalen Anbietern hilft weiter.

  • Anpassung der Einkaufsmenge an den tatsächlichen Bedarf

Um das Verderben und damit Wegwerfen von Lebensmitteln zu vermeiden, sollte die Einkaufsmenge dem tatsächlichen Bedarf angepasst werden. Seien Sie kreativ in der Resteverwertung, denn laut vieler Studien landen jährlich über 1 Milliarde Tonnen Essen im Müll.

  • Verzicht auf Verpackung

Auf Verpackung sollte am besten ganz verzichtet werden. Nutzen Sie eigene Behälter und Mehrwegsysteme. Kaufen Sie Produkte in klimafreundlicher Verpackung. Unverpackt einkaufen ist eine gute Möglichkeit, Verpackungsmüll zu reduzieren oder ganz zu vermeiden. Außerdem lassen sich auch die gesundheitlichen Auswirkungen von Verpackungsschadstoffen auf den Menschen verringern.

  • Frisch Kochen

Kochen Sie mit möglichst frisch und mit gering verarbeiteten Zutaten, um den Ressourcenverbrauch für Verpackungen zu reduzieren und Zusatzstoffe zu vermeiden. Gleichzeitig tun Sie mit frisch Gekochtem viel Gutes für Ihre Gesundheit.

  • Vermeiden von Fertigprodukten

Vegane Fertigprodukte sind, auch inkl. Verpackung, in der CO2-Bilanz immer noch deutlich besser als tierische Produkte in jeglicher Form. Trotzdem sollten Fertigprodukte aller Art der Umwelt und auch Ihre Gesundheit zuliebe nur selten verzehrt werden.

  • Erledigen Sie Ihre Einkäufe zu Fuß, mit dem Fahrrad oder möglichst gebündelt.

Für den Einkauf in Tostedt und umzu haben wir einen kleinen Einkaufsführer zusammengestellt.

Buchtipps der AG Ernährung

In der AG Ernährung tauschen wir uns auch regelmäßig zu interessanten Büchern zu den Themen Klimawandel und klimafreundliche Ernährung aus. Hier unsere aktuellen Buchtipps.

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